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Auch wir als die Zuhörer sind hier herausgefordert. Bach hat uns mehrere Großwerke hinterlassen, man denke nur an die beiden Passionsmusiken, besonders an die nach dem Evangelisten Matthäus. Aber gerade der Vergleich mit den Passionen macht uns etwas deutlich. In diesen gibt es lange erzählende Partien, eine nachgerade dramatische Gestaltung der Erzählung durch die Verteilung auf die einzelnen Handlungsträger (Solisten und Chor), ferner die ganzen zum Evangelientext hinzu gedichteten reflektierenden Partien der Ariosi und Arien und nicht zuletzt die dem Kirchgänger vertrauten Choräle. Die Messe hingegen besteht im Grunde nur aus liturgischer Kernbsubstanz, eben dem Text des Ordinarium missae, also der Teile einer Messe, die immer zur Liturgie dazugehören.

Es gibt keine Einschübe, die musikalisch das zentral Gesagte noch einmal beleuchten oder von einer bestimmten Seite reflektieren. Das heißt vor allem, dass es keine zusätzlichen menschlichen Äußerungen gibt, weder individuelle noch kollektive in Form von eingefügten Chören oder Arien, es gibt nur den liturgischen Text selbst. Die Messe ist Musik gewordene Liturgie. Allein die Art, wie die Musik komponiert ist und aufgeführt wird, sagt uns, wie der Komponist die Liturgie auffasst und uns ohrenfällig macht.

   
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