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Womit uns Bach dabei aber hilft, ist der große Abwechslungsreichtum, den man auf der musikalischen Ebene spontan wahrnimmt. In der Musik des Barock gibt es eine Tendenz, jeden musikalischen Satz mit einem bestimmenden Affekt zu versehen.

Unter Affekt verstand man im Denken der Zeit die grundsätzlichen Gemütsbewegungen, die uns Menschen erfassen können. Die europäischen Sprachen haben dafür ganz bestimmte Nomina entwickelt, wie etwa Wut, Trauer, Liebe, Demut, Hass usw. Es handelt sich also nicht um subjektive und schnell vorbeiziehende Gemütsempfindungen oder Gefühle. Es gab in der Zeit intensive Dispute um die Frage, wie viele echte Affekte es gibt, und welche Zustände Gemische aus ihnen sind. Das Wort Affekt beinhaltet ausdrücklich die seelische Bewegung, in der der Mensch sich befindet, die ihn ergreifen kann und die ihn bewegen kann. Wir kennen das in unserem Sprachgebrauch nur noch im Begriff der Affekthandlung.

   
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