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Da Affekte also innere Bewegungen sind, kann die Musik sie als musikalische Bewegung darstellen. Dem Komponisten stehen dabei zunächst einmal der Takt in seinem Tempo und die rhythmische Bewegung zur Verfügung, genau so aber auch die Melodiebewegung. Welch ein Unterschied, ob eine Musik in einem schnellen tänzerischen Dreiertakt oder einem gravitätischen Schreiten oder Fließen daherkommt, welch ein Unterschied, ob sie in schnellen Notenwerten die Oktaven durchjagt oder sich in kleinen Schritten um ein Tonzentrum windet. All dies und andere musikalische Mittel mehr verdeutlichen uns die Affekte der einzelnen Sätze und erreichen so ein Ziel, das die Musik des Barock bewusst bei uns erreichen will und soll, nämlich die dargestellten Affekte in uns als Zuhörer auszulösen.

Obwohl dies, wie schon angedeutet, auch gänzlich unbewusst geschehen kann, lohnt es sich aber beim Hören, sich bewusst und aufmerksam auf dieses Geschehen einzulassen.
Dass die Gestaltung der Affekte bei Bach nicht dem Zufall oder einer Art musikalischem Instinkt überlassen bleibt, versteht sich eigentlich von selbst. Im Gegenteil! Beim genaueren Studium der Partitur wird uns immer deutlicher, wie bewusst Bach als Komponist handelt. Dies gilt z.B. für die immer wieder wechselnden Klangfarben durch die Wahl der Instrumente, aber auch für die Wahl der stilistischen Mittel in der Kompositionsweise. Hierauf müssen wir noch einmal zurückkommen.
   
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